Schon kurz vor der Grenze hatte ich das Gefühl, dass sich etwas verändert hat. Die Wiesen wurden größer, die Tiere lebten freier und es lag ein anderer Geruch in der Luft. Auch die Straßen haben sich verändert. Ich dachte erst noch, dass die Verhältnisse in Polen schlecht waren, aber das sollte sich noch schnell ändern. Gleich nach der Grenze haben wir uns einen netten Stellplatz an einem Campingplatz gesucht. Der lag gleich neben einem schönen Fluss, den ich bequem erreichen konnte. Dort war es so schön, dass wir gleich zwei Nächte dort geblieben sind.
Eigentlich war das noch kein offizieller Campingplatz, aber der Herr war so freundlich, uns dort für ein paar Euro schlafen zu lassen. Wir haben dort viel gechillt, geschlafen und gegessen, was nach etwa 1500 Kilometer Autofahrt auch dringend notwendig war. Auf dem kleinen Fluss, der direkt neben unserem Platz vorbeigelaufen ist, sind am Wochenende sogar Leute Kanu gefahren. Das war sehr lustig, denn die haben mich alle sehr erschrocken angeschaut, als sie mich auf einmal entdeckt haben. Der Platz, den wir dort hatten hat mir bisher am besten gefallen. Als wir dann wieder weiter fahren wollten, konnten wir sogar noch unser Wasser auffüllen. Die haben das mit einem Eimer aus dem Boden geholt. Scheinbar gibt es nicht überall Wasser aus dem Hahn. Nachdem wir uns von den netten Litauern verabschiedet haben, ging es weiter.
Wie so häufig sind wir erst einmal planlos umhergefahren und haben uns das Land etwas angesehen auf unserer Suche nach einer neuen Bleibe. Da in Litauen das Wild campen erlaubt ist, kann man sich einfach auf ein Stück öffentliches Land stellen und dort bleiben, so zumindest die Theorie. Es hat sich aber herausgestellt, dass fast jede Einfahrt am Ende auch zu einem Haus oder privatem Grundstück geführt hat. Dort kann man nicht einfach stehen bleiben, sondern muss um Erlaubnis fragen. Meistens waren in den Häusern keine Lichter an, weshalb wir auch nicht fragen konnten. Das war schon sehr anstrengend, die ganze Zeit umher zu fahren und zu suchen. Aber ich will mich nicht beschweren, denn ich hab die meiste Zeit aus dem Fenster geschaut oder geschlafen.
Als es schon dunkel wurde, haben wir uns einfach irgendwo hingestellt und dort geschlafen, bevor es am nächsten Tag wieder losging. Der Platz war ganz ok, denn wir mussten das Auto nicht einmal auf die Unterlegkeile fahren, um geradezustehen. Am nächsten Morgen ging es dann wieder los auf Stellplatzsuche. Fast 7 Stunden fuhren wir über die unterschiedlichsten Straßenverhältnisse, von gut bis hin zu extrem beschissen. Am Ende hatten wir dann keine Lust mehr, nach einem Platz zu suchen, weshalb wir uns einfach auf einen Campingplatz gestellt haben. Dort stand bereits ein Auto und wer hätte es gedacht, es waren Deutsche. Allerdings hatten sie keinen Hund dabei, weshalb ich das gesamte Gelände gleich mal als mein Revier markiert habe.
Auf dem schönen Campingplatz blieben wir eine Nacht, bevor es mal wieder ein paar Stunden in den Bus ging. Eigentlich wollten wir einen ,,super geheimen und super tollen’’ Stellplatz direkt am Meer ausprobieren, aber der erwies sich als ganz schöner Reinfall. Hätten wir ein Offroad Fahrzeug gehabt, dann wäre das ein Kinderspiel gewesen, aber dem war nicht so. Riesige Schlaglöcher und Schlammlöcher lagen zwischen uns und dem Platz. Auf halber Strecke wollten wir nicht umdrehen und sind komplett durchgefahren, und es hat sich überhaupt nicht gelohnt. Nach nur zwei Minuten waren wir wieder weg, die gleiche Strecke noch einmal zurück. In den zwei Minuten wurden wir von etwa 30 Mücken gestochen. Unser Nachtlager haben wir dann in einem Wald, kurz vor der Grenze zu Kaliningrad aufgeschlagen. Dort waren nur halb so viele Mücken unterwegs…
Super Blog Milow, freu mich auf deine nächsten Abenteuer. Grüße auch an deine Buddys.
Schön dass es dir gefällt Mike, und viele Grüße zurück 🙂
Servus Milow, hoffentlich wird euch euch nicht schlecht, wenn ihr immer so durchgeschüttelt werdet. Weiterhin viele schöne Erlebnisse. Liebe Grüße